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von Joe » Sa 26. Mai 2012, 12:04
Mein Senf
Schon die Anfahrt nach Volkach hatte eine Überraschung parat. In einem Waldstück in einer Rechtskurve stand mitten auf meiner Fahrspur ein Reh! Kupplung ziehen-bremsen-Motor heult auf! Das Reh war mindestens genauso erschrocken wie ich selbst. Ich bin mir absolut sicher, ohne die Musik aus meiner Auspuffanlage wäre das Reh niemals so erschrocken und geflüchtet. Der Bremsweg hätte sowieso nicht gereicht. Ich sag`s doch immer:
*Leise ist Scheiße*
Auf den üblichen Scharmützeln am Grenzübergang nach Franken, will ich diesmal gar nicht weiter eingehen. In Volkach angekommen, viele neue Gesichter viel drück und umarm. Jetzt kam auch Chefepeter!!! War der eigentlich im Forum für die Tour angemeldet??? Die lackierte Schönheit auf dem Tank seiner Harley war immer noch nicht nackich tsä tsä tsä ne ne ne!
Hannes outete sich als Tourgide, und so war auch klar das ich mich der Chopper/Cruisergruppe anschließen würde. Jetzt konnte es losgehen! Doch das Bike von Hannes streikte, und an seiner Stelle stand da *Michael* Wie ein Dirigent begann er damit seine Arme und Hände zu bewegen. Ich war mir sicher, Beethovens Sinfonie Nr. 6 in F-Dur ´Pastorale´, OP.68 wieder zu erkennen. Doch plötzlich, wie aus dem nichts tauchte unser neuer Tourgide an der Spitze unserer Gruppe auf und Michael war wieder verschwunden.
Klasse diese Organisation!!!
Wir fuhren also los, und am Anfang hatten wir noch ein seeeeehhhrr geruuuuhhhsames Cruisertempo in der Gruppe. Unser Tourgide war wahrscheinlich von den Klangwelten der hinter ihm fahrenden Harley und Mean Streak so fasziniert, das er gar nicht genug davon bekommen konnte.
Voller Vorfreude auf das Frühstück „Spanferkel mit Nutella“ erreichten wir Frankenwinheim. Aber ohne anzuhalten, haben wir die wohlbekannte Gaststätte einfach rechts liegen lassen. Durch die herrliche Frühlingslandschaft kamen wir schließlich in Königsberg an. Auf der Burg wehte noch immer keine „VMT-Flagge“ tsä tsä tsä ne ne ne Und während Bella noch von der erotischen Ausstrahlung ihres Ulli ganz in Leder schwärmte, war ich gedanklich schon beim Burgfräulein und dem Frühstück. Nehm ich jetzt Kaffee oder doch lieber ne Flasche alkoholfreier Jack Daniels?
An der Kuchentheke lachte mich neben der Bedienung noch eine Heidelbeertorte an. Ich hab mir ein Stück geben lassen, und dabei hat mir die nette Dame verraten dass diese Torte total lecker sei und sie selber hofft später noch ein Stück abzubekommen. In meinem grenzenlosen unüberwindbaren Scharm habe ich ihr zu verstehen gegeben, das ich mir den Rest auch noch hole wenn sie mir schmeckt! „So bin ich halt“ Warum sie jetzt nicht mehr lachte, weis ich au net!
Doch die wirklich schlechte Nachricht des Sonntags erreichte mich über Chefepeters Apfelkommunikator direkt aus Kleinchicago. An dieser Stelle ganz großes Daumendrücken das doch noch alles gut wird!!!
Ohne durch den Burggraben zu fahren gell Shadow!!! Setzten wir unsere Tour fort, und erkundeten dabei zunächst mal ob die Ausfahrt auch die Einfahrt oder tatsächlich nur die Einfahrt als Ausfahrt zur Einfahrt verwendet werden kann.
Die weitere Route führte uns nach Thüringen wir fuhren durch einen Ort, an dem die Wiedervereinigung offensichtlich spurlos vorüber gezogen war. Die Strommasten aus Holz von denen sich ein Wirrwarr von Kabeln über die Straßen und Dächer zog, und an jedem zweiten Holzmasten ein überdimensionales verrostetes Megaphon prangerte, aus denen vermutlich die Errungenschaften der DDR gepriesen wurden. Die Kreisrunden Einlassungen in der Straßendecke, haben sich zum Glück als normale Kanaldeckel herausgestellt, und nicht wie zunächst befürchtet als Tellerminen einer Straßensperre. Wenn ein russischer Jeep besetzt mit NVA Soldaten um die Ecke gebogen wäre, hätte mich das nicht im Geringsten gewundert.
Nach einer kurzen Moodsraucherpause bei der ich den Kaffee von der Burg einer nahe gelegenen Spontanvegetation zum weiteren Wachstum zur Verfügung stellte, bogen wir nun in Richtung Mittags happa happa ab.
Kann mir eigentlich mal jemand erklären wie ein Thüringer Knödel aussehen muss? Meiner jedenfalls war einer zur Kugel geformter Kartoffelbrei. Und auch bei Chefepeters Serviettenknödel, war nicht erkennbar wo der Knödel aufhört und die Serviette anfängt! Am liebsten hätte ich gleich den „NACHTISCH“ genommen!!! Aber alle Versuche Sie an unseren Tisch zu lotsen waren vergebens. Scheinbar war Sie für unseren Tisch nicht zuständig. Ohne „NACHTISCH“ setzten wir die Fahrt fort, die für unseren Tourgide in einer Sackgasse endete. Wir verweigerten den Gehorsam, und warteten am Anfang der Sackgasse bis er wieder kam. Das Navi hatte angefangen verrückt zu spielen. Das lag bestimmt an der Verkleidung seiner Maschine. Ich hab ihm gleich gesagt, er soll sie weg machen. Ulli hat mir später auf der Hallburg erzählt, dass er mit seiner Truppe auch in die Sackgasse gefahren ist. Sie sind aber nicht umgekehrt! Wie viele schön gepflegte Gärten und Blumenbeete er beim Durchbruch durch die Sackgasse zurück auf die reguläre Strecke dabei unwiederbringlich zerstörte, wird wohl für immer das Geheimnis der Smallbiker bleiben. Shadow hatte sich dann noch einen Schotterweg gewünscht wie es auf Touren halt so üblich ist. Sein Wunsch war natürlich Befehl! Das Navi hatte wieder verrückt gespielt. Ob`s an der Verkleidung lag?
Ein weiterer Moodsraucherstop an einer Bushaltestelle folgte. Helga und ich wollten den Rest der Tour mit dem Bus weiter fahren. Ein Blick auf den Fahrplan jedoch hat uns schnell wieder von dieser Absicht abkommen lassen. Wahrscheinlich wären wir noch heute unterwegs. Also weiter mit dem Bike zum Eisschlabbern nach Ebelsbach.
Chefepeter wollte bestellen bestellen und nochmal bestellen aber alle Bedienungen sind einfach vorbei gesaust. Das aufkeimende Strümpfelbrunnsymtom war in seinen Augen deutlich zu erkennen. Unser Tourgide hat sich hier verabschiedet. Ich hoffe doch nicht wegen dem Navi oder den zu jeder VMT Tour gehörenden Wendemanövern,
NEIN!!! An dieser Stelle sei klargestellt, dass er das ganz toll gemacht hat und bei den Chopper/Cruisern immer willkommen ist!!! Und bis zur nächsten Tour is noch a weng Zeit zum Verkleidung weg machen.
Etwas in eigener Sache!!! Dem Aufmerksamen Leser wird aufgefallen sein, dass ich immer nur vom Tourgide gesprochen habe. SCHEIßE!!! Mir ist tatsächlich sein Name entfallen. Tschuldigung Tourgide!!!
Chefepeter hat dann doch noch sein Erdbeerjoghurtohnesahneundwaffelvielleichtmiteis Becher bekommen. Er führte uns zurück nach Volkach.
Zum Abschluss auf der Hallburg war noch genug Zeit um eine leckere Premium Zigarre zu genießen.
Wie der deutsche Philosoph und Theologe Johann Gottfried Herder schon sagte
„Die Schönheit der Welt ist nur für den ruhigen Genuss geschaffen“
Es folgt ein kleines Wörterlexikon zu Mein Senf
Harley = Amerikanisches Motorrad stationiert beim Chefepeter in Volkach
Mean Streak = Eine Anhäufung hunderter von Stardesignern kreierter Einzelteile, die von Brillanten bildenden Künstlern zu einem in sich stimmigen Gesamtkunstwerk zusammengesetzt wurden und auf zwei Rädern gestellt, einzig und allein dem Zwecke dienend den untersten Mindestansprüchen Zigarrenrauchender Edelbikern gerecht zu werden.
Oder Joe`s Bike
Oder wie Ulli sagen würde „ä Kawa halt“
Ulli = Vermutlich größter Kawa Fan westlich des Ural
Bella = Ganz bestimmt größter Ulli Fan
Apfelkommunikator = Apple iPhone
Kleinchicago = Kleinrinderfeld liebe Grüße an Barbara und Andre
DDR = Diedo Drübe
NVA = Nicht viel Armee
Moods = Irgend so a Rauchzeugs. Bei der Variante Chefepeter bestehend zu 80% aus Filterstück.
Nachtisch = Schön bis sehr schön anzusehende weibliche Angestellte aus der Gastronomie
Sackgasse = Kein Hindernis für Ulli
Strümpfelbrunnsymptom = Das soll euch der Chefepeter selber erklären!!!
SCHEIßE = Sehr hartes Wort für eine weiche Masse.
Zum Schluss:
Sehr großes Kompliment an alle die an der Organisation für diese Tour mitgewirkt hatten!
Es lohnt sich halt immer wieder den weiten Weg von Baden Württemberg in die fränkische Wildnis (läster läster)
Gruß
JOE
Zuletzt geändert von Joe am Di 5. Jun 2012, 23:06, insgesamt 1-mal geändert.