Vom Aachtopf habe ich selbst keine eigenen Bilder gefunden, zitiere aber gerne aus einem vergriffenen Buch des Höhlentauchers Harald Schetter ("Die Aachhöhle - Tauchexkursion in die unterirdische Donau" / Verlag Südkurier 1991):
Von einem Fluss, der plötzlich keiner mehr ist
„Brigach und Breg bringen die Donau zuweg...“ So habe ich es wie nahezu alle Abc-Schützen im Hegau und in der westlichen Bodenseeregion gelernt. Die Donau ist 2850 km lang, jedoch bereits nach kaum 30 km verschwindet der Fluss, und nur wenn viel Regen fällt, gelangt das Wasser von den Höhen des Schwarzwaldes, die dem längsten Fluss Europas „das Leben schenken“, bis zur Mündung ins Schwarze Meer. Denn in trockenen Monaten versickert die Donau im Kalkgestein der Schwäbischen Alb, zum großen Teil nahe der Orte Immendingen und Möhringen, aber auch flussabwärts im Donautal bei Fridingen. Viele Tage im Jahr hindurch versickert das Donauwasser gänzlich in den Spalten im Flussbett und nimmt auf teilweise unbekannten Wegen seinen unterirdischen Lauf. Man sieht, wie es in Strudeln gurgelnd verschwindet. Legt man sich auf die Erde, so hört man es deutlich im Untergrund rauschen.
Heute weiß man, dass das verschwundene Wasser 14 km südlich wieder als riesige Quelle aus dem Untergrund hervortritt. Doch das war nicht immer so. Obwohl das Donautal und der Hegau schon sehr früh den Menschen als Siedlungsraum dienten, fand man lange keine Antwort auf die Fragen: Wohin verschwindet das Wasser der Donau? Woher kommt das Wasser der Aach?...
Woher stammt das Wasser der Aach?
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts vermutete ein Prälat namens M. Friedrich Wilhelm Breuninger, dass das Wasser, das der Aachquelle entströmt, eventuell versickertes Donauwasser sein könnte....
Im Jahre 1869 war der Versuch des Fabrikanten Ten Brink aus Arlen gescheitert, durch Einbringung von 14 kg „Anilinrot“ in eine Versickerungsspalte der Donau bei Immendingen nachzuweisen, dass die „verschluckten“ Donauwasser im Städtchen Aach wieder ans Tageslicht treten. Mit ungleich größeren Mengen und mit Substanzen, die im Erdinneren nicht absorbiert werden, operierte Professor Knop, dem es im September 1877 gelang, die Donau-Aach-Verbindung endgültig unter Beweis zu stellen, nachdem er zunächst Schieferöl und zwei Tage später Kochsalz in die Versickerungsstellen am Brühl (bei Immendingen) einbringen ließ. „Per Achse hatte man 200 Zentner Kochsalz nach dem Versuchsort gebracht. Sie wurden über eine aus Brettern zusammengeschlagene Rutschbahn unter den Augen der Steuerbehörde in die Versinkungsspalte versenkt. Viele Interessenten, vor allem auch die Bürgermeister der benachbarten Orte, hatten sich an der Versuchsstelle eingefunden.“ Beim „Salzversuch“ wurde nach 20 Stunden eine Zunahme des Salzgehaltes in der Aachquelle gemessen, der nach 60 Stunden das Maximum erreichte. Nach 90 Stunden wies die Aach wieder normalen Salzgehalt auf.
Schaun wir uns mal an, wo die grösste Quelle Deutschlands rauskommt...