Nachgefragt: Tour Fränkische Forellenschweiz – roadblocking?

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Truder
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Nachgefragt: Tour Fränkische Forellenschweiz – roadblocking?

Beitrag von Truder » Di 13. Sep 2016, 21:41

Hallo zusammen,

wer mitgefahren ist, hat sicher noch in Erinnerung, wie uns die Harley-Friends durch „road-blocking“ in Abzweigungen und Kreiseln ermöglicht haben, als Gruppe zügig und ununterbrochen durchzufahren.

Das war schon gut :korrekt: .

Ich habe aber auch als Tourguide vornedran einiges wahrgenommen, was mich veranlasst, Euch um Eure Meinung zu fragen – ohne Kritik an tollen Menschen und ihrem souveränen Engagement:

• Wir waren eine sehr/zu? große Gruppe – dadurch werden wir natürlich zu einem „Verkehrshindernis, zumindest aus Sicht der „Anderen“.
• Mein nur persönlicher Eindruck – die folgenden Maschinen hinter mir waren zumindest durch das ständige Einscheren der Maschinen, die keine gleichmäßige Position einhalten (konnten), irritiert. Der erste Teil der Gruppe so bis Maschine 5 wurde dadurch öfters gestört und hat sich auseinandergezogen?
• Ich selbst habe keine gefährlichen Situationen beobachtet, wenn sich Verkehrsteilnehmer an den Blockern vorbeidrücken wollten?
• Wir sind immer eine Gruppe, die nicht aufeinander eingespielt ist, auch wenn viele Routiniers mitfahren..
• Lasst mich doch wissen, wie ihr das seht – roadblocking beibehalten oder nicht?

Danke,

Grüße, Truder
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Dies ist ein Motorrad, kein Zierrad.

Gast

Re: Nachgefragt: Tour Fränkische Forellenschweiz – roadblock

Beitrag von Gast » Di 13. Sep 2016, 22:40

Hallo Truder, wie ich dir schon während der Tour mitgeteilt habe kam es mehrmals zu gefärlichen Situationen.
Ich bin als letztes Fahrzeug vor den beiden PKw gefahren.
Die Harleys mußten bei ihren gewagten " Aufholjagten " mehrmals vor dem einen oder anderen Motorrad plötzlich wieder einscheren und zwangen damit die hinteren Mitfahrer zu gefährlichen Manövern .
Die plötzlichen Bremsungen im Mittelfeld wirkten sich nach hinten sehr negativ aus.
Zügiges fahren war dadurch des öfteren nicht möglich.
Ich bin der Meinung das dieses roadblocking nicht nötig ist und durch die ständigen gewagten Aufholmanöver immer wieder gefährliche Situationen entstehen.

Grüße, Jürgen
:D :D

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dreamcruiser
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Re: Nachgefragt: Tour Fränkische Forellenschweiz – roadblock

Beitrag von dreamcruiser » Mi 14. Sep 2016, 09:52

Hallo Thomas,

ich verstehe schon den Grundgedanken des "Roadblockings", hab - als einer der mittleren Fahrer - das aber eher als schwierig empfunden.

Dadurch, dass die 2 Blocker immer wieder hier und da einscheren mussten, kam tatsächlich Unruhe in den Korso (Alleine das Thema "versetzt fahren" wurde zur Herausforderung)
Und weil nach vorne immer wieder Unruhe reinkam, war natürlich die Aufmerksamkeit vor allem vorne. Das führte dazu, dass man nicht immer nach hinten schaute und erschrak, als plötzlich wieder einer vorbeigebraust kam.

Ich hab dann mal versucht, mich nur auf diese Beiden zu konzentrieren, um möglichst immer rechts zu fahren, damit sie überholen konnten.
Das wiederum empfand ich als anstrengend, nervig und es ging natürlich auf Kosten des Fahrspaßes.

In vielen Fällen war das Blocken gar nicht erforderlich - so viel Verkehr war ja nicht.

Insofern sehe ich das wie Jürgen - muss nicht sein.

Grundsätzlich fand ich die Truppe noch nicht zu groß - wir waren schon mit 25 Maschinen in einer Truppe im Sauerland ;-)

Viele Grüße

Jürgen

:ride:
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Ossi
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Re: Nachgefragt: Tour Fränkische Forellenschweiz – roadblock

Beitrag von Ossi » Mi 14. Sep 2016, 18:50

Hallo Thomas

Wie die vorigen schon geschrieben, kam dadurch eine Unruhe in die Gruppe.
So muss doch jeder sich beim Abbiegen selbst vergewissern ob frei ist. Als Fahrer ist das eine zusätzliche Stresssituation.
Eine Situatoin in einem Kreisverkehr hatte ich beobachtet, daß sich ein Auto an dem Blocker vorbeigetrückt hat. Er war auf einmal hinter mir, ob er den Hintermann behindert hat habe ich nicht gesehen.
Das sind ja keine Polizisten mit Blaulicht die kein Recht haben den Verkehr anzuhalten.
Im Konvio, z.B. MoGo von Würzburg nach Schweinfurt war das eine ganz anders Situation. da konnte man sich verlassen, sogar bei Rot über die Kreuzung zu fahren.
Meiner Meinung nach: Bitte in Zukunft solche großen Gruppen wieder teilen. Wenn zwei Autos mitfahren kann man je eins als Schlußfahrzeug nehmen. Auf die Fahrzeuge kann man evtl. ein großen Fleyer mit " Auchtung Motorradgruppe vorraus", so können wir die Gäste der Lebenshilfe besser schützen.

Gruß Oswald
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Mario
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Re: Nachgefragt: Tour Fränkische Forellenschweiz – roadblock

Beitrag von Mario » Mi 14. Sep 2016, 20:16

Hallo Thomas,
Ich bin auch der Meinung dass das roat blocking viel Unruhe in die Gruppe gebracht hat. Der roatblogger auf der Harley war beim Überholen unproblematisch, jedoch der Fahrer der Indian ist mehrfach viel zu nah vor mir eingeschert und hat mich zum Bremsen gezwungen. Da ist man nach einiger Zeit genervt, und kann auch die schönste Tour nicht genießen und eine tolle Tour war es! Vielleicht ist es eine Möglichkeit, wenn man das roatblocking beibehalten möchte, die ganze Gruppe mit einzubeziehen so das wechselweise immer die beiden Fahrzeuge nach dem Tourguide das roatblocking übernehmen, sich dann hinten einfädeln und dort verbleiben. Bei der nächsten Kreuzung übernehmen dann wieder die beiden Fahrzeuge nach dem Tourguide die vormals Fahrzeug 3 und 4 waren, und verbleiben ebenfalls hinten. So wechselt während der Tour die ganze Gruppe mehrfach durch, alle sind gefordert, und keiner muss die Gruppe nach vorne durch pflügen.
Grüße aus Würzburg Mario
Das Leben ist viel zu kurz, um auch nur eine Kurve auszulassen.

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stefan
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Re: Nachgefragt: Tour Fränkische Forellenschweiz – roadblock

Beitrag von stefan » Mi 14. Sep 2016, 20:42

Hier nun noch einige rechtliche Hinweise:

Mit dem Fahren in so einer engen Formation befindet man sich in einer rechtlichen Grauzone. Besonders problematisch ist das Blocken und eine zu hohe Gruppenstärke.

Das Blocken (hierbei sperren ein oder zwei "Blocker" z. B. eine querende Straße, damit die Gruppe die nicht durch Quervekehr auseinander gerissen wird) ist rechtlich ein regelnder Eingriff in den fliessenden Verkehr. Dies ist ausschließlich der Polizei vorbehalten.
Unserer Meinung erhöht aber das Blocken die Sicherheit der Gruppe da sie dadurch zusammengehalten wird und vermieden wird, dass Autofahrer sich mitten in die Gruppe einreihen.

Eine zu hohe Gruppenstärke (ab ca. 20 Motorrädern) kann unter Umständen als Übermäßige Straßenbenutzung ausgelegt werden. Hierzu ein Auszug aus der Straßen-Verkehrs-Ordnung (StVO):

StVO §29: Übermäßige Straßenbenutzung

(2) Veranstaltungen, für die Straßen mehr als verkehrsüblich in Anspruch genommen werden, bedürfen der Erlaubnis. Das ist der Fall, wenn die Benutzung der Straße für den Verkehr wegen der Zahl oder des Verhaltens der Teilnehmer oder der Fahrweise der beteiligten Fahrzeuge eingeschränkt wird; Kraftfahrzeuge in geschlossenem Verband nehmen die Straße stets mehr als verkehrsüblich in Anspruch. Der Veranstalter hat dafür zu sorgen, daß die Verkehrsvorschriften sowie etwaige Bedingungen und Auflagen befolgt werden.

Hier steht zwar nicht ausdrücklich, ab wann eine Motorradgruppe ein geschlossener Verband ist, üblicherweise gilt aber eine Anzahl von maximal 20 Maschinen als Grenze.

Leider sind sich die einzelnen Landtratsämter, Kreisverwaltungsreferate und Polizeidienststellen auch nicht einig ab wann eine Sondernutzung gemaß §29 (2) StVO vorliegt. Vom Landratsamt erhält man die Ausage: "Nein, Ihre Ausfahrt brauchen Sie nicht bei uns anmelden!" Der kontrollierende Polizist ist aber die Meinung wes wäre eine Übermäßige Straßenbenutzung.

Eine weitere Problematik ist das nahe versetzte Fahren. Dies könnte als Fahren mit mangelndem Sicherheitabstand oder als nebeneinander Fahren auf der selben Fahrspur ausgelegt werden.

Fazit:
Das Fahren in Gruppen bringt nicht nur Vorteile sondern auch einige Problematiken mit sich. Und über diese sollte man sich auch bewußt sein.

Allzeit gute Fahrt !

Locke

Re: Nachgefragt: Tour Fränkische Forellenschweiz – roadblock

Beitrag von Locke » Mi 14. Sep 2016, 23:46

Ich fahre sehr oft mit Gruppen und es ist so, dass wir ab 12 Biker blocken.
Dazu muss ich aber sagen, dass die Biker in der Gruppen sich kennen und die Blocker ihr Handwerk verstehen.
Sicher, es ist nicht erlaubt und wenn etwas passiert befindet man sich in einer absoluten Grauzone.

In einer Gruppe die das nicht gewohnt ist und in der evtl. nicht so erfahrene Biker mitfahren, halte ich das Blocken für nicht angebracht.
Hier wäre es besser, die Gruppen zu verkleinern.

:korrekt:

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